Freitag, 25. September 2009

Fortsetzung der Studienreise

Die Studienreise soll eine Fortsetzung finden vom 23. Mai bis 02. Juni 2010. Wenn Sie Interesse haben besuchen Sie unseren neuen Reiseblog Dort finden Sie Programm und Anmeldeformular.

Dienstag, 30. September 2008

Nachlese 2 / Reisebericht

Nachdem wir nun einige Monate Zeit hatten unsere Reiseeindrücke zu verarbeiten und auch das erste Nachtreffen statt gefunden hat, ist aus diesem Blog und weiteren Teilnehmerbeiträgen ein Reisebericht entstanden, der als PDF-Datei (2 MB) herunter geladen werden kann.

Viele Anregungen beim Anschauen und Lesen ....

... und Chag Sameach,
ein gutes und friedvolles Neues Jahr 5769 (nach dem Jüdischen Kalender)

Freitag, 30. Mai 2008

Erste Nachlese

Reiseeindrücke in Bild und Ton
(über YouTube; stellen Sie sicher, dass Javascript aktiviert ist)

Teil 1 (ca. 8 Minuten)


Teil 2 (ca. 6 Minuten)

Mittwoch, 21. Mai 2008

Abschied - ausruhen und die Gedanken wandern lassen: Donnerstag, 22. Mai 2008



"Thank you for coming" Dischalit-Schule, Rehovot Mittwoch, 21. Mai 2008


"Oywawoy, den Ausdruck muesst Ihr lernen", so Margot Walther, die uns als deutsche Israelin gedolmetscht und uns mit Yacov Markowitch, dem Leiter der Abteilung Bildung und Kultur der Stadt Rehovot den ganzen Tag begleitet hat. Oywawoy, dieser Ausdruck des Erstaunenes (Du meine Guete) fiel im Zusammenhang mit den Schuelerzahlen, die hier in Israel bis zu 40 Schueler pro Klasse betragen koennen. Es wird sehr viel projekthaft gearbeitet und nach einer kurzen Begruessung durch den Buergermeister, wurden wir in den Gedenkraum der Schule gefuehrt. Die Dischalit-Schule gibt es seit 70 Jahren, Israel erst seit 60. Im Laufe der Zeit sind 62 Schuelerinnen und Schueler bei Kriegen ums Leben gekommen, derer in diesem Raum gedacht wird. Unten v.l.n.r. Dolmetscherin Margot Walther, Schulleiterin Lea Daskalovitz -mit 4 Jahren aus dem Irak eingewandert-, die Abteilungsleiterin fuer das Gymnasium und Werner Haag aus Heidelberg, im Hintergrund die Bilder der gefallen ehemaligen Schueler.

Eine Gruppe von Mittelstufenschuelern stellt uns ihr Holocaust-Projekt vor. Auf die Frage, wie sie heute den Umgang mit Deutschen empfinden hoeren wir von den selbstbewussten Jugendlichen, dass sie sich freuen dass wir hier sind und uns fuer ihr Projekt interessieren. "Ehre geben", Respekt zeigen wird als Grundlage des Zusammenlebens gesehen. Wir werden gebeten, uns in das Erinnerungsbuch einzutragen.

Auch der Buergermeister der 114000 Einwohnerstadt Joshua (kurz Shuki) Forer (Bildmitte), richtet den Blick in die Zukunft. Allerdings nicht ohne uns am persoenlichen Beispiel seiner Familie ueber die Stadtgeschichte zu informieren. Das erste Haus in Rehovot wurde von seinem Grossvater gebaut, der aus Russland Anfang des 19. Jahrhunderts einwanderte. Von seiner Mutter aus Lettland hat er Deutsch gelernt und es ist ihm eine Freude Deutsch zu sprechen. Wir sind beeindruckt von der Gastfreudschaft, die man uns entgegenbringt.

Nach dem Mittagessen erhalten wir einen Einblick in das Weizmann-Institut und sein Engagement bei der naturwissenschaftlichen Lehrerbildung durch Dr. Yehuda Ben-Hur. Den Abschluss findet der Besuch im Clore Garden of Science, wo naturwissenschaftliche Phaenomene hautnah und anschaulich erklaert werden. Wir sagen Dankeschoen fuer einen besonderen Tag auch an Meital, die viel Arbeit beim Organisieren hatte.




Toda Hraba

Dienstag, 20. Mai 2008

Tel Aviv - Altneuland: 20.Mai 2008

"It's worth to see what others are doing." So drueckte Dr. Sarah Ziv, Leiterin des MOFET-Institutes die Maxime ihrer Organisation aus. Mofet bietet in sechs Bereichen Unterstuetzung, Kooperation, Forschungs- und Publikationsanreize fuer 26 Seminare in ganz Israel an und setzt gegenwaertig einen besonderen Schwerpunkt auf den Aufbau internationaler Kooperation. "You are part of our international channel now." Schoene Aussichten, wir freuen uns darauf. Unten Frau Dr. Ziv, die regelmaessig Deutschland besucht, in Aktion.

Beim Levinsky College, einem Lehrerseminar empfaengt uns Prof. Michal Zellermayer und erlaeutert uns den Aufbau. In Israel gehoert die Vorschulerziehung selbstverstaendlich zum akademischen Bereich und hat besondere Bedeutung. Auch am Levinski College wird viel mit modernen Medien gearbeitet. Die Absolventen sind bei in Israel generell maessigen Lehrergehaeltern stark gefragt. 10 "Referendare" arbeiten bereits waehrend der Ausbildung mit Teildeputaten. Levinsky bildet gegenwaertig in folgenden Bereichen aus: Musikerziehung 100, Weiterbildung 300, Fuehrungsaufgaben (MA) 180, Unterricht vom Vorschulbereich bis zur Sekundarstufe I 1200. Es gibt einen Schwerpunkt auf Action Research.

Nach 15 Minuten Pause sind wir wieder fit fuer den Bauhausstadtrundgang, der in Neve Zedek, dem Ursprung Tel Avivs beginnt (unten). Dort erlaeutert Tati, dass die deutschen Einwanderer vieles nach Isarel mitgebracht haben, was bis heute Bestand hat, z.B. die "Schlafstunde" von 14-16 Uhr, waehrend der man eigentlich nicht mit Telefonanrufen stoeren sollte. Bei uns nennt man das heute, so stellten die Teilnehmer fest, Siesta.


Eine Siesta wollten wir uns nicht goennen, denn die ganze Gruppe war herzlich eingeladen im Hause von Nurit und Moshe Granot. Dort trafen wir auch Gila Shalev und Hanit Reiter. Wir wurden mit vielerlei Koestlichkeiten und interessanten Gespraechen verwoehnt. Einigen genuegte das noch nicht. In der Stadt, die nicht schlaeft, wollten sie noch den alten Hafen besichtigen und konnten feststellen: Tel Aviv brummt.



Montag, 19. Mai 2008

Kfar Tikva - Dorf der Hoffnung: Montag, 19. Mai 2008



Um ein Dorf der Hoffnung handelt es sich wahrhaftig bei dem Kibbutz Kfar Tikva, in dem 200 Behinderte in den Naehe von Haifa ein moeglichst normales Leben fuehren. Guenter Zenner fuehrt uns in das Konzept der Einrichtung ein und beeindruck durch seine offene und gelassene Art. Es geht darum, den Behinderten Stolz und Anerkennung fuer ihre Arbeit zu vermitteln, nicht um Mitleid. Deutsche Volontaere helfen bei der Arbeit. Die behinderten Menschen arbeiten mit Holz, toepfern, kuemmern sich um Tiere oder arbeiten in Betrieben ausserhalb. Guenter Zenner: "Jeder, der helfen will ist uns willkommen, jeder der uns Vorschriften machen will kann weiter gehen." Manchmal gibt es im Lande Beruehrungsaengste mit Behinderten oder zwischen den Religionen. Es gibt auch Versuche das Zusammenwohnen von Jungen und Maedchen zu verbieten. "Das darf nicht sein." Hoert man von Guenter, wenn die Menschenrechte nicht geachtet werden. Kfar Tikva bringt mehr Hoffnung in die Welt.

Unsere Reise geht weiter ueber den roemischen Tiefseehafen Caesarea nach Tel Aviv. Hier die Gruppe bei der Besichtigung der Hafenanlage und des Museums, das hervorragend didaktisch erschlossen ist. So ist es moeglich auf historische Personen zu treffen und diese durch Fragen kennenzulernen. Hier "sprechen" wir mit Herodes, dem Erbauer des Hafens.


In Tel Aviv angekommen treffen wir uns zum Abendessen mit Moshe und Nurit Granot sowie Yacov und Haya Marcowitch, die uns bei der Organisation des Programmes unterstuetzten.


Sonntag, 18. Mai 2008

Haifa: Sonntag 19. Mai 2008

Gut ausgeschlafen sehen wir dem Verlauf des heutigen Tages zuversichtlich entgegen. Nach morgendlichen Spaziergaengen auf der Louis Promenade mit Blick auf das Bahai-Heiligtum steht der Besuch des Gordon Teacher Training College auf dem Programm. Dort werden von 100 Ausbildern insgesamt 1700 Studenten fuer BA of Education im Bereich Vorschule, Grundschule und Sekundarstufe I ausgebildet. Es gibt auch spezielle MA Kurse.


Den Nachmittag beschliesst ein Rundgang in der german Colony, einer Ansiedlung deutscher Templer im 19. Jahrhundert.



"Befiel dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn. Er wirds wohl machen." Diese Inschrift ist ueber der Eingangstuer eines Hauses der German Colony zu lesen. Sie wurde im 19. Jahrhundert von einer christlischen Gemeinschaft aus Schwaben, den Templern, gebaut, die hier im Heiligen Land den Weltuntergang erwarteten.

In den Galil: Samstag, 17. Mai 2008

Wer weit reisen will, muss frueh aufstehen. Wir stehen um halb sechs auf, um durch das Jordantal an Jericho vorbei zum See Genezareth zu fahren. Dort sind unsere Stationen der Berg der Seligpreisungen (Bergpredigt, Ausblick von der Kirche mit "nachgestellter Bergpredigtszene" siehe unten),

der Ort der Speisung der Fuenftausend in Taghba sowie Kfar Nahum (bei uns Kapernaum), wo Jesus zeitweilig im Hause des Petrus lebte.


Tati versorgt uns mit Informationen ueber die Roemerzeit sowie die Trockenlegung der sumpfigen Gegend durch die zionistischen Einwanderer aus Russland gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Der lange Tag und die interessanten Ausfuehrungen machen ueber Mittag ein Powernapping noetig, bevor es weitergeht mit einer Uebersicht ueber die geostrategische Lage in diesem nahoestlichen Gebiet auf dem Tel von Megiddo. Megiddo ist als biblisches Armageddon der Ort an dem die letzte Schlacht zwischen Gut und Boese stattfinden soll. Ein Hinweis auf die lange Geschichte von Kriegen um diese strategisch wichtige Strassenkreuzung. Hier kaempfte bereits vor ueber 4000 Jahren der aegyptische Pharao Ramses gegen die Hethiter. Unten rechts: Teilnehmer vor einem Modell der Stadt von Megiddo, links: Blick von der strategischen Hoehe in Richtung der samarischen Berge und der palaestinensischen Stadt Jenin.

Der Abend fuehrt uns freundlicheren Taetigkeiten entgegen, dem gemuetlichen Ausklang eines langen Tages bei einem Glaeschen Gamla Merlot auf dem Zentralkarmel in Haifa. Die Promenade bietet einen atemberaubenden Blick den Berg hinunter ueber die Bahaigaerten und den Hafen zur Kreuzfahrerstadt Akko. Wir staerken uns fuer den Besuch des Lehrerseminars Gordon College morgen.

Freitag, 16. Mai 2008

Asphaltsee und anderes: Donnerstag, 16. Mai 2008


Der heutige Tag bringt die erwartungsfrohen und frueh aufgestandenen Studienreisenden von Bet Jalla (800 m ueber dem Meeresspiegel) ueber Jerusalem zum Toten Meer (von Josephus Flavius Asphaltsee genannt und 400 m unter dem Meeresspiegel liegend) weiter nach Mazada, der ca 450 m hohen Felsenfestung des Koenig Herodes. Dort wagen fuenf Tatendurstige den Aufstieg ueber den Schlangenpfad. Herzlichen Glueckwunsch zur vollbrachten Tat.

Wir erfahren an diesem Tag von der Entscheidung der Zeloten zwischen Sklaverei und Tod - und dass diese heroische Tat ohne die Berichterstattung des juedischen Sklaven Josephus Flavius gar nicht ueberliefert waere. Tati zitiert aus seinem Bericht und stellt die entscheidenden Szenen schauspielerisch glaubwuerdig und filmreif nach. Im Wadi David erleben wir die Bedeutung des Wassers in der Wueste: ploetzlich gibt es Baeume und meterhohes Schilf. Die Besichtigung von Qumran gibt Anlass zur ergiebigen Diskussion ueber den Ursprung des Christentums aus dem Judentum sowie die Attraktivitaet der beiden Religionen fuer die Lebensfragen der damaligen Menschen.

Zum Abschluss gibt es noch ein Bad im Toten Meer sowie die Behandlung mit schwarzem Schlamm zur Verjuengung.


Ueber mehrere Checkpoints, die wir alle problemlos passieren, geht es zurueck in Abrahams Herberge, wo ein koestliches Abendessen und interessante Gespraeche auf uns warten. In naechtlichen Diskussionen erfahren wir mehr ueber das Leben der Israelis und Palaestinenser und der anderen Menschen, die in dieser Gegend leben.